Meine Schullaufbahn endete mit der Matura an der HLMW9 – mit Schwerpunkt Mode und Design. Schon vor Abschluss war mir bewusst, dass die Modewelt nichts für mich ist. Trage ich doch am liebsten Outdoor- oder Arbeitskleidung.

Dennoch habe ich mich danach entschieden an der Akademie der Wirtschaftstreuhänder mein Diplom in Personalverrechnung und Arbeitsrecht zu machen. Mit Erfolg. Ich habe dann einige Jahre bei einem Steuerberater und danach bei einem großen deutschen Modehaus in der Personalverwaltung gearbeitet. ABER, Sie haben es vielleicht schon erkannt, Arbeitskleidung war dort fehl am Platz.

Meine Großeltern, mit denen ich sehr verbunden bin, führten seit 1987 einen Familienbetrieb im Bereich Gas-, Wasser-, Heizungs- und Elektroinstallationen. 2011 habe ich dort eine Doppellehre zum Installateur und Elektriker begonnen. Oftmals brauchen wir einen zweiten Bildungsweg, um unsere Ziele zu erreichen.

2013 haben sich meine Großeltern in die wohlverdiente Pension verabschiedet und ich habe den Familienbetrieb mit damals 7 Mitarbeitern übernommen. Genauso wie die Handschlagqualität und den Perfektionismus meines Großvaters. Was war ich stolz!!!

Aufgrund meiner verzweifelten Erzählungen zu Hause, dass es so schwer ist Fachkräfte zu finden, hat mein Mann, damals Werkzeugmacher Meister, entschieden, den Lehrberuf des Installateurs nachzuholen und auch noch den Meistertitel draufzupacken. Halbe Sachen mögen wir nämlich nicht so gerne.

„Haustechnik Farthofer“ haben wir fortan gemeinsam für 10 Jahre geführt. Unsere Schwerpunkte lagen im Heizungsanlagenbau, der Sanitärinstallation, der Schadenssanierung und der klassischen Gas-, Wasser-, Heizungs- und Elektroinstallationen.

Parallel dazu habe ich den Bedarf erkannt und begonnen mich noch mehr auf Badezimmerkomplettsanierungen zu spezialisieren. Und das mit großem Ehrgeiz und Erfolg.

So habe ich entschlossen das Haustechnik Unternehmen zu verkaufen und meine volle Aufmerksamkeit den Badezimmern meiner Kunden zu schenken.

Ich liebe es meinen Kunden aufmerksam zuzuhören, um so die individuellen Bedürfnisse herauszuhören. Die gemeinsamen Stunden zur Konzepterstellung fühlen sich für mich nicht nach Arbeit an. Ich berate gerne und ehrlich, teile meine Erfahrungen, mag es unkompliziert und habe Geduld, wenn Entscheidungen einmal nicht so leichtfallen. Ich liebe die glücklichen Gesichter, wenn das Badezimmer fertiggestellt ist.

(Und falls Sie sich jetzt Fragen, was mit meinem Mann passiert ist? – Keine Sorge, dem geht es gut, er hat nur beruflich andere Wege eingeschlagen)